Mehr als IDP: Wie Multi-Agenten-Workflows COOs helfen, Kosten zu senken und das Underwriting zu beschleunigen

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie, die auf Gesprächen mit hochrangigen Führungskräften aus der Versicherungsbranche basiert, darunter Arno de Wever, Head of Commercial P&C Insurance bei Amazon Web Services (AWS). Auf der Grundlage seiner Erfahrungen mit COOs und Underwriting-Leitern auf dem Londoner Markt und darüber hinaus untersuchen wir, was nach der intelligenten Dokumentenverarbeitung (IDP) kommt - und warum Multi-Agenten-Workflows der nächste große Schritt für den Versicherungsbetrieb werden.

Warum IDP nicht das endgültige Ziel ist

In den letzten Jahren hat sich IDP zu einem bewährten Produktivitätssteigerer entwickelt. Durch die Automatisierung der Klassifizierung und Extraktion von Daten aus PDF-Dateien, Tabellenkalkulationen und E-Mails haben Versicherer erhebliche Effizienzsteigerungen erzielt. Einige berichten von einer Reduzierung der Bearbeitungszeit um 75 % und einer Datengenauigkeit von über 95 %.

Aber IDP ist jetzt die Basis. Die meisten COOs haben diese Gewinne bereits gesehen, und die Frage hat sich verschoben: Wie kann KI noch weiter gehen und Rohdokumente in geschäftsfähige Entscheidungen verwandeln?

 

Von Einzelaufgaben-Tools zu Multi-Agenten-Workflows

Multi-Agenten-Workflows bringen KI über die punktuelle Automatisierung hinaus. Anstelle eines einzelnen Tools, das Text extrahiert, arbeiten mehrere KI-"Agenten" am gesamten Underwriting-Prozess zusammen.

Ein einfaches Beispiel:

  1. Ein Agent extrahiert Schlüsseldaten aus dem Antrag.
  2. Ein weiterer prüft die Daten anhand der Richtlinien für die Kreditvergabe.
  3. Ein dritter reichert sie mit externen Daten an, z. B. Kredit- oder Branchenbenchmarks.
  4. Ein vierter entwirft ein Risikomemo oder ein vorausgefülltes Angebot.

Das Ergebnis ist nicht nur eine schnellere Bearbeitung, sondern auch eine konsistente, nachvollziehbare Entscheidungsvorbereitung. Die Underwriter erhalten ein nahezu vollständiges Paket, prüfen es und treffen dann die endgültige Entscheidung.

 

Wie Multi-Agenten-Workflows im Underwriting COOs helfen, Kosten zu senken und Kapazitäten zu steigern

Die Auswirkungen auf das Geschäft sind mehr als nur inkrementell:

  • Kapazität ohne Personalbestand. Die Underwriter können deutlich mehr Anträge bearbeiten, weil sie nicht mehr bei Null anfangen müssen.
  • Konsistenz und Konformität. Jedes Risiko wird nach denselben Richtlinien bewertet, mit Prüfpfaden für Compliance-Teams und Vorstände.
  • Schnellere Angebotserstellung. Makler und Kunden erhalten Antworten innerhalb von Stunden statt Tagen, was die Gewinnquoten verbessert.
  • Insight Portfolio. Dank der umfangreicheren Daten, die durch jeden Fall fließen, erhalten die COOs einen besseren Einblick in Risikotrends und Produktnachfrage.

 

Überwindung von Hindernissen für die Annahme

Der Übergang von IDP zu Multi-Agenten-Workflows wirft berechtigte Bedenken auf. Altsysteme lassen sich nicht immer leicht integrieren. In vielen Unternehmen sind die Governance-Modelle noch im Aufbau begriffen. Und es gibt kulturelle Fragen: Werden Underwriter KI-generierten Memos vertrauen? Werden Betriebsräte dies als Bedrohung empfinden?

Der Weg in die Zukunft besteht darin, die Annahme sorgfältig zu gestalten. Bei der Überprüfung durch den Menschen haben die Underwriter immer das letzte Wort. Mit Prüfpfaden können die Compliance-Teams nachvollziehen, wie jede Empfehlung zustande gekommen ist. Und mit einer schrittweisen Einführung können die COOs klein anfangen - etwa mit der Automatisierung der Einreichungsprüfung oder der Erstellung von Memos - und diese mit der Zeit ausbauen.

 

Mehr als Effizienz: neues Wachstum ermöglichen

Das größte Versäumnis ist, dass es bei Multi-Agenten-Workflows nicht nur darum geht, dieselbe Arbeit schneller zu erledigen. Sie ermöglichen neue Geschäftsmöglichkeiten. Durch die Senkung der Kostenquoten und die Erhöhung des Durchsatzes können Versicherer Risiken, die zuvor zu klein oder zu komplex waren, gewinnbringend bedienen. Ein Versicherer auf dem Londoner Markt hat nach der Einführung von KI seine Mindestprämiengrenze um ein Drittel gesenkt und damit den Markt, den er bedienen kann, effektiv erweitert.

Für die COOs ist dies der eigentliche Preis: die Umgestaltung der Betriebsabläufe, um nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch den Umsatz zu steigern.

 

Multi-Agenten-Workflows: der nächste Schritt des COO

IDP hat bewiesen, dass KI für betriebliche Effizienz sorgen kann. Multi-Agenten-Workflows zeigen, dass KI operative Exzellenz liefern kann. Für COOs ist der nächste Schritt klar: die Automatisierung des Underwritings über die Dokumentenverarbeitung hinaus in die Entscheidungsfindung zu bringen.

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